Das Klima an den Aktienmärkten ist zuletzt deutlich rauer geworden. Doch trotz des schwieriger gewordenen Marktumfelds hat sich die Aktie von Symrise zumindest in den vergangenen Tagen recht ordentlich entwickelt. Der Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen legte jüngst seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 vor und konnte mit dem Vorgelegten scheinbar überzeugen.
An den europäischen Aktienmärkten ging es zuletzt recht kräftig abwärts, nachdem die Stimmung zuvor eigentlich über Wochen überaus gut gewesen war. Als Stimmungskiller entpuppte sich einmal mehr US-Präsident Donald Trump, der spätestens seit gestern, als er auf fast alle in die USA importierten Waren pauschal Zölle in Höhe von 10 Prozent verhängte, mit fast jedem Land der Welt einen Handelskrieg anzettelte. Bei Waren aus einigen Ländern oder Währungsräumen greifen künftig sogar noch höhere Strafabgaben. Betroffen ist auch die Europäische Union (EU), deren Exporte in die USA künftig mit 20 Prozent verzollt werden.
Da auf Autoimporte aus der EU sogar Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent anfallen, sind vor allem die Autobauer von der erratischen Handelspolitik der USA betroffen. Weniger stark betroffen ist dagegen der Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen Symrise. Während der deutsche Leitindex DAX in den vergangenen Tagen kräftig unter die Räder kam und auch heute im frühen Handel kräftig im Minus notiert, konnte sich die Symrise-Aktie zuletzt als einer der wenigen Werte im DAX positiv entwickeln. Mit den hohen Zöllen möchte Präsident Donald Trump die Unternehmen animieren, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Denn wer in den USA produziert, bleibt von den Zöllen verschont.
Symrise steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 um 5,7 Prozent auf 5,00 Milliarden Euro. Das organische Umsatzwachstum (ohne Berücksichtigung von Portfolio- und Währungseffekten) betrug sogar 8,7 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) belief sich auf 1,03 Milliarden Euro, womit der Vorjahreswert um 14,5 Prozent übertroffen wurde. Die Gewinnmarge (auf EBITDA-Basis) betrug somit 20,7 Prozent, nach 19,1 Prozent im Vorjahr. Der Konzerngewinn kletterte sogar um mehr als 40 Prozent auf 478,2 Millionen Euro.
Symrise erwirtschaftet rund ein Viertel seiner Umsätze in den USA. Allerdings besitzt der Konzern in den USA zwei Produktionsanlagen und unterhält in New Jersey auch eine regionale Zentrale. Die Zollmaßnahmen treffen Symrise somit nicht so stark wie andere Konzerne.
Für das Jahr 2025 hat Symrise seine Wachstums- und Profitabilitätsziele bestätigt. Der Konzern geht weiterhin davon aus, schneller als der relevante Markt zu wachsen, dessen langfristiges Wachstum bei etwa 3 bis 4 Prozent erwartet wird. Symrise will unverändert um 5 bis 7 Prozent pro Jahr wachsen. Die EBITDA-Marge soll 2025 bei etwa 21 Prozent liegen. Mittelfristig werden jedoch Werte zwischen 21 und 23 Prozent angepeilt.
Die Symrise-Aktie hat sich in den vergangenen Tagen zwar recht ordentlich aus der Affäre gezogen, betrachtet man jedoch die vergangenen Monate, dann ging es seit September eigentlich fast stetig abwärts. Doch es zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Vor wenigen Tagen erreichte die Aktie bei 88,56 Euro ein 17-Monats-Tief, ehe sie wieder nach oben abdrehte. Das Tief vom Oktober 2023 bei 87,38 Euro, das zugleich ein 5-Jahres-Tief markiert, wurde nicht erreicht, was positiv zu werten ist. Inzwischen hat die Aktie sogar ihren aktuell bei 95,73 Euro verlaufenden 38-Tage-Durchschnitt zurückerobert, wenn auch noch nicht nachhaltig. Wird auch das Tief vom April 2024 bei 97,80 Euro überquert, könnte das bisherige Jahreshoch vom Januar bei 103,40 Euro wieder in den Fokus rücken. Übergeordnet könnte danach sogar die aktuell bei 107,66 Euro verlaufende 200-Tage-Linie angesteuert werden.