Trotz Konjunkturflaute laufen die Geschäfte beim deutschen Technologiekonzern Siemens recht gut – im erst kürzlich beendeten Geschäftsjahr 2023/24 erzielten die Münchener einen Rekordgewinn. Im neuen Geschäftsjahr soll der Wachstumskurs fortgesetzt werden, auch wenn in einigen Geschäftsbereichen noch reichlich Luft nach oben ist. Die Aktie kletterte zuletzt ebenfalls auf ein Rekordhoch. Die jüngste Konsolidierung bietet möglicherweise eine gute Einstiegsgelegenheit.
Der Münchener Technologiekonzern Siemens berichtete Mitte November über das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023/24 (per Ende September) und konnte durchaus überzeugen. Die Umsatzerlöse stiegen im vergangenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 75,9 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus etwa 3 Prozent. Der Nettogewinn kletterte um 5,4 Prozent auf knapp 9 Milliarden Euro – nie zuvor erzielte der Konzern einen höheren Gewinn. Von der guten Geschäftsentwicklung sollen die Aktionäre profitieren – die Dividende (wird im Februar 2025 ausgeschüttet) soll von 4,70 auf 5,20 Euro je Aktie angehoben werden, was bei einem aktuellen Kurs von ziemlich genau 180 Euro einer Dividendenrendite von immerhin knapp 2,9 Prozent entspräche. Der Auftragseingang sank im abgelaufenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr auf vergleichbarer Basis zwar um etwa 4 Prozent auf 84,1 Milliarden Euro, doch macht vor allem das vierte Quartal Mut – von Juli bis September stieg der Auftragseingang auf vergleichbarer Basis um 10 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro an.
Trotz der guten Geschäftsentwicklung gibt es in einigen Geschäftsbereichen noch reichlich Luft nach oben. So sanken etwa die Erlöse im Bereich Digital Industries wegen Problemen in der Fabrikautomation. Mit einer Erholung rechnet der Konzern allerdings erst in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres. Möglicherweise könnte es hier noch zu einem Wegfall von bis zu 5.000 Arbeitsplätzen kommen. Dagegen lief es im Bereich Smart Infrastructure mit einem Umsatzanstieg von 7 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro umso besser.
Für das neue Geschäftsjahr erwartet Siemens ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von 3 Prozent bis 7 Prozent.
Die Siemens-Aktie kletterte im Anschluss an die Zahlenvorlage über das Mai-Hoch bei 188,88 Euro und setzte bei 195,50 Euro eine neue historische Bestmarke, ehe es zu Gewinnmitnahmen kam. Nachdem das Mai-Hoch wieder unterschritten wurde, testete die Aktie auch die Marke von 180 Euro und notiert aktuell hauchdünn darunter. Am vergangenen Freitag ging es kurzzeitig sogar bis auf 173,72 Euro abwärts, womit auch der aktuell bei 174,91 Euro verlaufende 200-Tage-Durchschnitt kurzzeitig unterschritten wurde. Dieser erwies sich jedoch als standfest. Bei einem freundlichen Jahresausklang ist ein Heranlaufen an das neue Rekordhoch durchaus möglich. Auch die 200-Euro-Marke könnte ein mögliches Anlaufziel sein. Mit einer konjunkturellen Erholung könnte sich in den kommenden Monaten aber durchaus noch weiteres Aufwärtspotenzial eröffnen.