Mit einem Verlust von mehr als 35 Prozent waren die Vorzugsaktien von Sartorius im Jahr 2024 der zweitschwächste Wert im deutschen Leitindex DAX. Nachdem die Corona-Pandemie dem Labor- und Pharmazulieferer 2021 und 2022 einen kräftigen Schub verliehen hatte, bekam er danach die Kaufzurückhaltung vieler seiner Kunden zu spüren. Doch die Geschäfte scheinen sich zu stabilisieren. Die Aktie gehört im noch jungen Börsenjahr 2025 zu den Top-Performern im DAX.
Während der Corona-Pandemie konnte sich der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius kaum vor Aufträgen retten. Die Pharmakonzerne füllten ihre Lager und bescherten Sartorius ein starkes Geschäft. 2022 erzielte der Konzern Umsätze in Höhe von 4,17 Milliarden Euro, was mehr als das Doppelte der Umsätze des Geschäftsjahres 2019 war – dem Vor-Corona-Niveau. Doch mit dem Ende der Pandemie gingen auch die Aufträge zurück, zumal die Kunden über volle Lager verfügten, die sich nur langsam leerten. 2023 musste Sartorius einen Umsatzrückgang von 18,7 Prozent auf 3,40 Milliarden Euro hinnehmen.
Inzwischen hat sich das Geschäft jedoch stabilisiert. Gingen die Umsätze im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal noch um 9,3 Prozent zurück, lagen die Erlöse nach neun Monaten (per Ende September) nur noch knapp 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ein gutes Abschlussquartal vorausgesetzt, könnten die Umsätze des Geschäftsjahres 2024 doch noch die des Vorjahres erreichen. Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht der Konzern am 28. Januar.
„Nach der pandemiebedingt sehr volatilen Entwicklung hat sich die Geschäftslage stabilisiert, und wir sind auf Kurs, unsere Gesamtjahresprognose zu erreichen“, sagte Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg im Anschluss an die Veröffentlichung der 9-Monats-Zahlen im Oktober. Auch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll wieder auf dem Niveau des Vorjahres ausfallen – nach neun Monaten lag das EBITDA bei 687 Millionen Euro und damit noch 6,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hoffnung macht ein Sparprogramm, mit dem mindestens 100 Millionen Euro eingespart werden sollen und das nach Meinung einiger Experten seine volle Wirkung im Schlussquartal entfaltet haben dürfte.
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Ende 2021 hatte der Markt die Aktie in einer Übertreibungsphase bis auf ein Rekordhoch bei 631,60 Euro getrieben, ehe es zu einer kräftigen Abwärtsbewegung kam. Den Tiefpunkt der Abwärtsbewegung erreichte die Aktie im vergangenen Juli bei 199,50 Euro. Im November näherte sich das Papier dann noch einmal bis auf 2,00 Euro dem Tief, ehe es wieder leicht aufwärts ging. Zu Jahresbeginn haben sich einige Analysten positiv zur Vorzugsaktie von Sartorius geäußert, weshalb sie mit einem Zuwachs von aktuell knapp über 9 Prozent seit Jahresanfang der Top-Performer im DAX in diesem Jahr ist. Heute im frühen Handel notiert die Aktie knapp 2 Prozent im Plus bei 234,60 Euro. Damit notiert das Papier aktuell oberhalb des Dezember-Hochs bei 233,00 Euro. Schließt die Aktie oberhalb der Hürde, könnte die vielbeachtete 200-Tage-Linie wieder in den Fokus rücken, die aktuell bei 248,70 Euro verläuft. Kann auch diese Hürde gemeistert werden, könnte das Oktober-Hoch bei 272,70 Euro wieder in den Fokus rücken.