Während der Corona-Pandemie und eine Zeit lang danach gehörte die PUMA-Aktie zu den Lieblingen der Börsianer. Im November 2021 kletterte das Papier des Sportartikelherstellers bei 115,40 Euro auf ein neues Rekordhoch. Doch vom Glanz vergangener Tage ist nicht mehr viel übrig. Die PUMA-Aktie hat von ihrem 2021er-Hoch beinahe 80 Prozent verloren. Bietet sich dem Anleger aktuell eine gute Einstiegschance, oder kommt es noch heftiger?
Während der Corona-Pandemie waren Sportartikel so gefragt wie selten. Die Hersteller von Sportartikeln durchlebten einen gewaltigen Boom. Um von dem Boom auch profitieren zu können, mussten die Hersteller ihre Produktion gewaltig ausweiten. Nach der Pandemie ebbte der Boom jedoch genauso schnell wieder ab, wie er gekommen war. Doch bis die Sportartikelhersteller diese neue Situation begriffen, waren ihre Lager zum Bersten voll, was ihnen bis heute Probleme bereitet. Um die Lager wieder zu leeren, lieferten sich Sportartikelhersteller wie Nike, adidas und PUMA wahre Rabattschlachten. Der Weg zurück zur Normalität bereitet einigen Playern große Schwierigkeiten.
Die Zahlen, die der Herzogenauracher Sportartikelhersteller PUMA kürzlich veröffentlichte, waren auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 steigerte PUMA seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 4,4 Prozent auf 8,82 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 622,0 Millionen Euro einen Hauch oberhalb des Vorjahresergebnisses. Das Konzernergebnis verringerte sich aufgrund höherer Zinsaufwendungen allerdings um 7,6 Prozent auf 281,6 Millionen Euro.
Mut machte hingegen das Schlussquartal, in dem PUMA seine Umsätze auf Jahressicht währungsbereinigt um 9,8 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro steigern konnte. Das EBIT kletterte gar um 15,3 Prozent auf 108,9 Millionen Euro. Enttäuschend fiel jedoch die Prognose für das neue Geschäftsjahr 2025 aus.
Der Börse war das Vorgelegte zu wenig. Konkurrent adidas steigerte seine Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich kräftiger um 12 Prozent. Auch beim Ausblick konnte PUMA nicht punkten. Während adidas im laufenden Geschäftsjahr 2025 mindestens um 10 Prozent beim Umsatz wachsen möchte, peilt PUMA ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Doch während die adidas-Aktie ihre Talsohle bereits Ende 2022 durchschritten und sich seit dem Korrekturtief wieder mehr als verdoppelt hat, fällt die PUMA-Aktie immer weiter. Am 12. März sackte das PUMA-Papier bei 21,25 Euro auf ein Mehrjahrestief und notierte damit um mehr als 80 Prozent unter sein Rekordhoch vom November 2021 bei 115,40 Euro. Der Börsenwert des Sportartikelherstellers ist inzwischen auf rund 3,5 Milliarden Euro gesunken, womit das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) bei niedrigen 0,4 liegt.
Dies erscheint im Vergleich zu anderen Sportartikelherstellern viel zu niedrig. Der US-Sportartikelhersteller Nike, bei dem es auch immer noch nicht rund läuft, wird beispielsweise mit dem doppelten des 2024er-Umsatzes bewertet.
PUMA hat gerade erst sein Marketingbudget um 40 Prozent aufgestockt und mit „Go Wild“ die größte Werbekampagne der Unternehmensgeschichte gestartet. PUMA möchte wieder angesagt sein und setzt dabei unter anderem auf Popstars wie Dua Lipa und Rihanna als Markenbotschafterinnen.
Die PUMA-Aktie befindet sich aktuell im Tal der Tränen und erreichte erst vor wenigen Tagen bei 21,25 Euro ein Mehrjahrestief. Seither konnte sich die Aktie etwas erholen. Das Tief sollte möglichst nicht unterschritten werden, denn dann könnten weitere Kursverluste drohen. Stößt die Werbekampagne jedoch beim Publikum auf Gegenliebe, könnte auf der Oberseite reichlich Erholungspotenzial vorliegen. Ein Überqueren der aktuell bei 27,40 Euro verlaufenden 38-Tage-Linie würde weiteres Erholungspotenzial bis zum März-Hoch bei 30,53 Euro eröffnen.