Der Hype um das Thema KI (Künstliche Intelligenz) hat viele Aktien zuletzt auf neue Rekordhöhen befördert. Dazu zählt auch die Aktie des US-Softwarekonzerns Oracle, die erst am Dienstag bei 123,99 US-Dollar eine neue historische Bestmarke erreichte.
Der Softwarekonzern und SAP-Konkurrent Oracle legte jüngst starke Quartalszahlen vor. Im Ende Mai abgelaufenen vierten Quartal konnte Oracle seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 13,84 Milliarden US-Dollar steigern. Aufgrund gestiegener Kosten konnte der Gewinn allerdings nur um 4 Prozent auf 3,32 Milliarden Dollar verbessert werden.
Im gesamten Geschäftsjahr 2022/2023 erzielte der Konzern Erlöse in Höhe von 49,95 Milliarden Dollar, was 18 Prozent mehr waren als im Vorjahr. Der Gewinn kletterte hier um 27 Prozent auf 8,50 Milliarden Dollar.
Hauptverantwortlich für die positive Geschäftsentwicklung war das Cloud-Geschäft. Oracle steigerte seine Cloud-Infrastruktur-Erlöse im letzten Quartal auf Jahressicht um 76 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Die Gesamtumsätze im Cloud-Bereich kletterten um 54 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar, womit sie im Abschlussquartal fast ein Drittel des Konzernumsatzes ausmachten.
Der Boom bei der generativen künstlichen Intelligenz (KI), die enorme Rechenleistung benötigt, steigert die Nachfrage nach den ebenfalls boomenden Cloud-Diensten von Oracle. Im neuen Geschäftsjahr, das im Mai 2024 endet, dürften die Cloud-Umsätze daher mindestens so stark steigen wie im gerade abgelaufenen Jahr, sagte Oracle-Chefin Safra Catz im Anschluss an die jüngste Bilanzvorlage.
Der Markt hatte auf starke Zahlen gesetzt und die Aktie bereits im Vorfeld der Bilanzvorlage über das Hoch vom November 2021 bei 106,34 Dollar befördert. Danach ging es immer weiter aufwärts. Am Dienstag erreichte das Papier bei 123,99 Dollar seinen bisherigen Höchststand, ehe leichte Gewinnmitnahmen einsetzten. Gestern schnellte die Aktie jedoch wieder um 5,59 Dollar oder 4,79 Prozent auf 122,27 Dollar nach oben. Kurzfristig dürfte die Luft nach oben recht dünn geworden sein – es liegt bereits eine deutlich überkaufte Marktphase vor. Die Wachstumsperspektiven erscheinen jedoch vielversprechend, weshalb Rücksetzer zum Einstieg genutzt werden könnten. Die am Montag entstandene Kurslücke zwischen 110,15 und 114,34 Dollar könnte durchaus wieder geschlossen werden. Und auch ein Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau bei 106,34 Dollar erscheint durchaus möglich.