Trotz enttäuschender Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 konnte Tesla an der Börse deutlich zulegen. Die Aktie sprang am Mittwoch nach Veröffentlichung der Bilanzdaten um 5,4 % nach oben und schloss bei 250,74 USD. Ausschlaggebend dafür waren nicht die Zahlen selbst, sondern vor allem die Zuversicht, die CEO Elon Musk auf der Analystenkonferenz verbreitete.
Finanziell musste Tesla einen deutlichen Dämpfer hinnehmen: Der Umsatz sank um 9 % auf 19,34 Milliarden Dollar – weit entfernt von den Erwartungen der Analysten. Besonders stark belastete das rückläufige Autogeschäft, in dem die Erlöse, bereinigt um Sondereffekte, um über 21 % auf 12,9 Milliarden Dollar fielen. Die Ursache: ein Absatzrückgang von 13 % und ein starker Preisverfall auf durchschnittlich 38.400 Dollar pro Fahrzeug. Beim Gewinn sah es düster aus: Das operative Ergebnis (EBIT) brach um zwei Drittel auf 399 Millionen Dollar ein, die Marge schrumpfte auf magere 2,1 %. Der Free Cashflow fiel mit 664 Millionen Dollar ebenfalls schwach aus – und das trotz deutlich gekürzter Investitionen. In seiner Mitteilung warnte Tesla vor den Folgen geopolitischer Spannungen. Insbesondere Zölle zwischen den USA und China setzen den Lieferketten zu – mit spürbaren Auswirkungen auf Kostenstruktur und Nachfrage. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr blieb aus, man wolle diese zur Jahresmitte nachreichen. Neben wirtschaftlichen Faktoren sorgt auch Elon Musks politische Positionierung zunehmend für Gegenwind. Kritik an seinen öffentlichen Äußerungen und seiner Tätigkeit in einem US-Regierungsprojekt führte zu Unmut in der Kundschaft – sogar bis hin zu Vandalismus an Filialen.
Obwohl Umsatz und Gewinn deutlich zurückgingen, zeigte sich CEO Elon Musk auf der Analystenkonferenz betont zuversichtlich. Mit konkreten Zukunftsplänen und dem Versprechen, sich künftig stärker auf Tesla zu konzentrieren, konnte er Investoren offenbar neue Hoffnung geben – zumindest kurzfristig. Diese positive Grundstimmung stützt sich auch auf konkrete Ankündigungen zu den Zukunftsprojekten des Unternehmens: Günstigere Modelle sollen ab 2025 in Produktion gehen, das autonome Robo-Taxi „Cybercab“ soll 2026 folgen. Musk kündigte an, sich ab Mai wieder stärker auf das Unternehmen zu konzentrieren. Zugleich betonte er seinen Optimismus – insbesondere in Bezug auf autonome Technologien und humanoide Roboter, von denen bereits 2025 Tausende in den Werken zum Einsatz kommen sollen. Ein Lichtblick war zudem das Energie- und Speichergeschäft, das mit einem Umsatzplus von 67 % auf 2,7 Milliarden Dollar deutlich zulegen konnte. Auch das Servicegeschäft verzeichnete ein solides Wachstum.