Während der italienische Energieversorger Enel vielen Anlegern wohl eher unbekannt ist, dürften Dividendenjäger schon des Öfteren von ihm gehört haben. Der Konzern ist bekannt dafür, seine Aktionäre überproportional am Gewinn zu beteiligen. Seit Jahren ist er im europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 unter den dividendenstärksten Werten zu finden.
Ähnlich wie viele andere Energieversorger hat sich auch der italienische Versorger Enel sauberen, innovativen und verantwortungsvollen Energielösungen verschrieben. Er treibt die Energiewende von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien voran und gilt bereits als weltweit größter Produzent von erneuerbarer Energien. Bis 2040 will der Konzern komplett CO2-neutral produzieren.
Erst vor wenigen Tagen öffneten die Italiener ihre Bücher und berichteten über die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres. Der Umsatz sank aufgrund des Rückgangs der produzierten Strommengen aus thermischer Energieerzeugung und sinkender Strom- und Gaspreise auf den Endverbrauchermärkten im Vergleich zum Vorjahr um 17,1 Prozent auf 57,6 Milliarden Euro. Allerdings wurde der Konzern deutlich profitabler – der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 6,5 Prozent auf 17,45 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn kletterte sogar um 16,2 Prozent auf 5,85 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr peilt der Konzern weiterhin einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 22,1 Milliarden bis 22,8 Milliarden Euro und einen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 6,6 Milliarden bis 6,8 Milliarden Euro an. 2025 sollen das EBITDA dann auf 24,1 Milliarden bis 24,5 Milliarden Euro und der bereinigte operative Nettogewinn auf 6,7 Milliarden bis 6,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Bis 2027 peilt Enel einen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 7,1 Milliarden bis 7,5 Milliarden Euro an.
Von der positiven Gewinnentwicklung sollen auch die Aktionäre des Energieversorgers profitieren. Bei der nächsten Hauptversammlung möchte Enel eine um 7 Prozent höhere Dividende von 0,46 Euro je Aktie vorschlagen (aufgeteilt in zwei Ausschüttungen zu jeweils 0,23 Euro pro Aktie im Januar und Juli 2025). Bei einem aktuellen Kurs von 6,55 Euro ergibt sich eine attraktive Dividendenrendite von 7,02 Prozent. Und die Aktionäre können sich auch in den kommenden Jahren über hohe Ausschüttungen freuen, denn Enel möchte eine feste Mindestdividende für die Jahre 2025 bis 2027 von 0,46 Euro je Aktie vorschlagen (aktuell noch 0,43 Euro je Anteilschein).
Die Zahlen und der erhöhte Ausblick kamen bei den Analysten gut an. Und auch die Großinvestoren lobten die operativen Fortschritte des Konzerns. Allerdings fordern einige von ihnen ein noch stärkeres Wachstumstempo. Sie plädieren dafür, dass sich Siemens von der börsennotierten Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers ganz trennen soll, die sich im ersten Quartal als Bremsklotz erwies. Der Umsatz von Siemens Healthineers stagnierte im ersten Quartal – das operative Ergebnis brach sogar um 21 Prozent ein. Mit einer Abspaltung wie damals bei Siemens Energy könne sich der Konzern noch stärker auf die zukunftsweisenden Bereiche Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility konzentrieren.
Die Siemens-Aktie konnte in den vergangenen Monaten bereits kräftig zulegen. Mit dem heutigen Kurssprung wurde nun das bisherige Jahreshoch vom 18. Januar bei 146,36 Euro herausgenommen, womit sich das Chartbild weiter aufgehellt hat. Gleichzeitig wurde der Weg bis zum Rekordhoch vom Januar 2022 bei 157,96 Euro frei gemacht. Danach wäre reichlich Luft nach oben. Auf der Unterseite sollte der aktuell bei 138,30 Euro verlaufende 38-Tage-Durchschnitt als Unterstützung dienen.