Hinter den Ölkonzernen liegt ein herausforderndes Jahr 2024. Die Ölpreise gerieten nach einem freundlichen Beginn im Jahresverlauf kräftig unter Druck, was sich auch in den Bilanzen der Ölkonzerne niederschlug. Der US-Ölriese Chevron konnte einen Teil der Preisrückgänge durch eine höhere Produktion ausgleichen. Das Jahr 2025 startete nun jedoch mit einem Comeback der Ölpreise, womit sich die Situation für die Ölkonzerne deutlich bessert.
Der Preis für leichtes US-Öl der Marke WTI kletterte zu Beginn des Jahres 2024 bis auf knapp 87 US-Dollar pro Barrel (etwa 159 Liter) nach oben, ehe er den Rückwärtsgang einlegte und zwischenzeitlich bis auf unter 65 Dollar korrigierte. Nur dank eines kleinen Jahresendspurts konnte sich der Ölpreis wieder über die Marke von 70 Dollar retten. Der Rückgang des Ölpreises hatte naturgemäß Auswirkungen auf die Ölkonzerne.
Der US-Ölriese Chevron meldete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 Umsätze in Höhe von 150,6 Milliarden Dollar, was knapp 3 Milliarden Dollar oder etwa 2 Prozent weniger waren als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dass der Rückgang nicht stärker ausfiel, lag daran, dass Chevron seine Ölproduktion erhöht hat – die weltweite Netto-Öläquivalent-Produktion stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent. Beim Gewinn machten sich die Ölpreisrückgang deutlich stärker bemerkbar. Nach neun Monaten wies Chevron einen Gewinn von 14,42 Milliarden Dollar aus, was ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von rund 25 Prozent bedeutete. Analysten hatten jedoch einen noch kräftigeren Rückgang erwartet.
Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr wird Chevron am 31. Januar veröffentlichen. Da sich die Ölpreise im vierten Quartal jedoch schwach entwickelt hatten, dürften die Zahlen kaum eine Trendwende zeigen. Anders sieht es jedoch für das erste Quartal und das neue Geschäftsjahr 2025 aus, denn die Ölpreise haben zu Jahresbeginn kräftig angezogen. Der WTI-Preis hat sich wieder der 80-Dollar-Marke genähert, was sich positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken dürfte.
Die Chevron-Aktie hat auf den Anstieg der Ölpreise bereits reagiert und sich deutlich vom Dezember-Tief bei 140,55 US-Dollar entfernt. Zu Wochenbeginn wurden sogar die gleitenden Durchschnitte der vergangenen 200 respektive 50 Tage überquert, die aktuell bei 153,67 und 154,16 Dollar verlaufen. Im gestrigen US-Handel gingen die Papiere bei 158,33 Dollar aus dem Handel. Das nächste Anlaufziel könnte nun das November-Hoch bei 164,68 Dollar sein, ehe sich Erholungspotenzial bis zum April-Hoch bei 167,11 Dollar eröffnen würde.